BMI: Was sagt der Body-Mass-Index wirklich aus?

 

Der Body-Mass-Index (BMI) ist ein häufig verwendetes Maß zur Bewertung des Körpergewichts in Bezug auf die Körpergröße. Ursprünglich wurde er 1832 vom belgischen Mathematiker Adolphe Quetelet entwickelt, um das „normale“ Körpergewicht in der Bevölkerung zu erfassen. Seitdem hat sich der BMI in der Medizin und Gesundheitsberatung als gängiges Instrument etabliert. Doch was genau sagt dieser Wert über unsere Gesundheit aus, und wie sinnvoll ist er wirklich?

 

Wie wird der BMI berechnet?


Der BMI wird durch eine einfache Formel bestimmt:

BMI=Körpergewicht in  kg/Körpergröße in m hoch 2

Zum Beispiel: Eine Person, die 70 kg wiegt und 1,75 m groß ist, hat einen BMI von:

BMI= 70/1,75^2 = 70/3,065 = 22,9

Dieser Wert wird dann in eine von vier Kategorien eingeordnet:

  • Untergewicht: BMI unter 18,5
  • Normalgewicht: BMI zwischen 18,5 und 24,9
  • Übergewicht: BMI zwischen 25 und 29,9
  • Adipositas: BMI über 30

Adipositas wird zudem mit Hilfe des BMI in 3 Stufen eingeteilt:

  • Adipositas Grad I: BMI zwischen 30 und 34,9
  • Adipositas Grad II: BMI zwischen 35 und 39,9
  • Adipositas Grad III: BMI über 40

     

Was sagt der BMI aus?


Im Grunde gibt der BMI an, ob eine Person ein für ihre Körpergröße „gesundes“ Gewicht hat. Ein BMI im Normalbereich wird oft als Indikator für ein geringeres Risiko von Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes oder Bluthochdruck angesehen. Personen mit einem höheren BMI laufen tendenziell Gefahr, an diesen und anderen Gesundheitsproblemen zu erkranken, während Untergewicht mit Mangelernährung oder geschwächtem Immunsystem in Verbindung gebracht wird.

 

Kritische Betrachtung: Die Grenzen des BMI


Trotz seiner weiten Verbreitung hat der BMI jedoch erhebliche Einschränkungen. Er berücksichtigt weder die Körperzusammensetzung noch individuelle Unterschiede in der Gesundheit. Hier sind einige der Hauptkritikpunkte:

  1. Muskelmasse vs. Fettmasse
    Der BMI unterscheidet nicht zwischen Muskel- und Fettgewebe. Eine muskulöse Person kann nach ihrem BMI als „übergewichtig“ eingestuft werden, obwohl sie einen geringen Körperfettanteil und eine exzellente Fitness aufweist. Umgekehrt können Menschen mit einem „normalen“ BMI einen hohen Fettanteil und somit ein erhöhtes Gesundheitsrisiko haben.
     
  2. Alter und Geschlecht
    Der BMI ignoriert Unterschiede im Körperbau, die mit dem Alter und Geschlecht einhergehen. Ältere Menschen haben oft weniger Muskelmasse, während Frauen in der Regel einen höheren Fettanteil haben als Männer. Beide Faktoren werden im BMI nicht berücksichtigt.
     
  3. Verteilung des Körperfetts
    Wichtiger als der reine Fettanteil ist oft die Fettverteilung im Körper. Bauchfett (viszerales Fett) ist gefährlicher als Fett an Hüften oder Oberschenkeln. Der BMI sagt jedoch nichts über die Verteilung des Körperfetts aus.
     
  4. Kulturelle Unterschiede
    Die „idealen“ BMI-Werte wurden ursprünglich auf Grundlage europäischer Bevölkerungsgruppen entwickelt. Für Menschen anderer ethnischer Hintergründe können diese Werte ungenau sein. Beispielsweise haben einige asiatische Populationen ein höheres Risiko für Diabetes und Herzkrankheiten bei einem niedrigeren BMI als europäische Populationen.

 

Alternative Ansätze zur Gesundheitsbewertung


Während der BMI ein nützliches erstes Maß ist, sollte er nicht das einzige Kriterium sein, um die Gesundheit zu bewerten. Hier sind einige ergänzende Methoden:

  1. Taillen-Hüft-Verhältnis (WHR)
    Dieses Maß vergleicht den Umfang der Taille mit dem der Hüfte und gibt so Aufschluss über die Fettverteilung im Körper. Ein höheres WHR deutet auf ein größeres Risiko für Herzkrankheiten hin.
     
  2. Körperfettanteil
    Eine genauere Analyse des Körperfettanteils kann helfen, den Anteil an Muskel- und Fettmasse im Körper zu bestimmen. Dies lässt sich durch bioelektrische Impedanzanalyse (BIA) oder DEXA-Scans ermitteln.
     
  3. Blutdruck und Blutzuckerwerte
    Diese Indikatoren sind direkte Marker für Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen und bieten oft ein klareres Bild von der gesundheitlichen Verfassung als der BMI.

     

Fazit: Der BMI – nützlich, aber begrenzt


Der BMI ist zweifellos ein einfaches und zugängliches Werkzeug, um einen ersten Eindruck vom Verhältnis zwischen Körpergewicht und Körpergröße zu gewinnen. Für die allgemeine Bevölkerung bietet er eine grobe Orientierung, aber er ist keinesfalls ein präzises Maß für individuelle Gesundheit. Um ein umfassenderes Bild der körperlichen Verfassung zu erhalten, sollte der BMI immer im Kontext mit weiteren Gesundheitsfaktoren wie Muskelmasse, Fettverteilung, Ernährung und Lebensstil betrachtet werden.

Autor: Ansgar Wiederrecht

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