Mobility vs. Dehnung: Aktive Beweglichkeit oder passive Flexibilität?
Die Beweglichkeit des Körpers ist von entscheidender Bedeutung, sowohl für die sportliche Leistungsfähigkeit als auch für die alltägliche Lebensqualität. Doch wie trainiert man diese Beweglichkeit am effektivsten? Hier kommen zwei verschiedene Ansätze ins Spiel: das klassische Dehnen und das immer beliebter werdende Mobility-Training.
Beide Methoden haben ihre Vor- und Nachteile, und es lohnt sich, genauer hinzuschauen, um zu entscheiden, welche für die individuellen Ziele am besten geeignet ist.
Dehnen: Die passive Flexibilität steigern.
Beim Dehnen, auch Stretching genannt, werden die Muskelfasern in die Länge gezogen. Es gibt zwei Hauptformen des Dehnens: statisches und dynamisches Dehnen.
Beim statischen Dehnen wird eine Dehnposition für eine bestimmte Zeit gehalten. Dies kann beispielsweise ein tiefer Spagat sein, bei dem die Muskeln gedehnt werden, ohne aktiv gegen den Widerstand zu arbeiten. Statisches Dehnen verbessert die passive Beweglichkeit und Flexibilität der Muskulatur. Es hilft, die Muskeln zu entspannen und die Spannungen in der Muskulatur zu reduzieren. Es ist besonders nützlich, um die Flexibilität in bestimmten Gelenken oder Muskelgruppen zu erhöhen.
Beim dynamischen Dehnen hingegen werden die Muskeln nicht konstant unter Spannung gehalten. Stattdessen werden sie in einer meist wippenden Bewegung immer wieder aufgelockert. Dynamisches Dehnen dient oft als Aufwärmübung und verbessert die Beweglichkeit und die Durchblutung der Muskulatur.
Der Fokus des Dehnens liegt auf dem "in die Länge ziehen" der Muskeln, was dazu beiträgt, die Flexibilität zu erhöhen. Es handelt sich um eindimensionale Übungen, die vor allem darauf abzielen, die Muskeln zu lockern und zu entspannen.
Mobility: Aktive Beweglichkeit und Kraft kombiniert
Mobility, also die gezielte Trainingsmethode zur Steigerung der aktiven Beweglichkeit, setzt einen anderen Ansatz. Hier geht es darum, die Beweglichkeit der Gelenke zu verbessern, indem Muskelkraft gezielt eingesetzt wird.
Die Grundidee hinter Mobility-Übungen ist, neue Bewegungsmuster zu erlernen oder bereits vorhandene zu verbessern. Dabei wird die Spannung in der Muskulatur bewusst angesteuert, und die Bewegung erfolgt kontrolliert. Dies stellt eine Trainingsmethode dar, die nicht nur die Flexibilität, sondern auch die Kraft der Muskeln anspricht.
Ein wichtiger Unterschied zum Dehnen besteht darin, dass beim Mobility-Training die aktive Kontrolle von Bewegungen erlernt oder beibehalten wird. Die Übungen sind oft mehrdimensional und zielen darauf ab, den gesamten Bewegungsumfang eines Gelenks auszuschöpfen.
Fazit:
Die Wahl zwischen Dehnen und Mobility hängt von den individuellen Zielen und Vorlieben ab. Dehnen ist effektiv, um die passive Beweglichkeit und Flexibilität der Muskulatur zu verbessern, während Mobility die aktive Beweglichkeit und die Muskelkraft fördert. Beide Methoden können in ein ganzheitliches Training integriert werden, um die optimale Balance zwischen Flexibilität und Kontrolle zu finden. Es ist ratsam, die persönlichen Bedürfnisse und den aktuellen Trainingszustand zu berücksichtigen, um die richtige Methode auszuwählen und von den Vorteilen des jeweiligen Ansatzes zu profitieren.
Autoren: Dennis Bürk